Wissenschaftler aus Estland befragten die Eltern von mehr als 400 Kindern zu ihrer Bildschirmnutzung, der Bildschirmnutzung ihrer Kinder und den Sprachkenntnissen ihrer Kinder.

Die in „Frontiers in Developmental Psychology“ veröffentlichten Ergebnisse ergaben, dass Eltern, die häufig Bildschirme nutzen, auch Kinder haben, die häufig Bildschirme nutzen, und dass eine längere Bildschirmzeit der Kinder mit schlechteren Sprachkenntnissen einhergeht.

„Die Forschung zeigt, dass in den ersten Lebensjahren die alltägliche dyadische verbale Eltern-Kind-Interaktion von Angesicht zu Angesicht der einflussreichste Faktor ist“, sagte Hauptautorin Dr. Tiia Tulviste von der Universität Tartu, Estland.

Bei der Befragung von 421 Kindern im Alter zwischen zweieinhalb und vier Jahren bat das Team die Eltern, zu schätzen, wie lange jedes Familienmitglied täglich verschiedene Bildschirmgeräte nutzen würde. Die Eltern wurden außerdem gebeten, einen Fragebogen auszufüllen, um die Sprachkenntnisse ihrer Kinder zu bewerten.

Die Forscher teilten sowohl Kinder als auch Erwachsene in drei Gruppen der Bildschirmnutzung ein: niedrig und mäßig.

Sie fanden heraus, dass Eltern, die häufig Bildschirme nutzten, Kinder hatten, die ebenfalls häufig Bildschirme nutzten.

Bei der Analyse der Sprachentwicklung dieser Kinder stellte das Team fest, dass Kinder, die weniger Bildschirme nutzten, sowohl bei der Grammatik als auch beim Wortschatz bessere Ergebnisse erzielten. Keine Form der Bildschirmnutzung hatte einen positiven Effekt auf die Sprachkenntnisse der Kinder.

Tulviste stellte fest, dass das Lesen von E-Books und das Spielen von Lernspielen Möglichkeiten zum Sprachenlernen bieten könnten, insbesondere für ältere Kinder.

Doch die Verwendung von Bildschirmen für Videospiele habe einen deutlich negativen Einfluss auf die Sprachkenntnisse der Kinder gehabt, unabhängig davon, ob Eltern oder Kinder spielten, sagte der Forscher.