Laut einer Studie des Stammzellforschers Janos Peti-Peterdi von der Keck School of Medicine der University of Southern California kann ein Verlust von Salz und Körperflüssigkeit die Nierenregeneration und -reparatur bei Mäusen stimulieren.

Diese regenerative Reaktion beruht auf einer kleinen Population von Nierenzellen in einer Region namens Macula densa (MD), die Salz wahrnimmt und die Kontrolle über die Filtration, Hormonsekretion und andere Schlüsselfunktionen dieses lebenswichtigen Organs ausübt, heißt es in der in veröffentlichten Studie Das Journal of Clinical Investigation.

Derzeit gibt es keine Heilung für diese stille Krankheit. Bis zur Diagnose einer Nierenerkrankung sind die Nieren irreversibel geschädigt und benötigen schließlich Ersatztherapien wie Dialyse oder Transplantation.

Um dieser wachsenden Epidemie entgegenzuwirken, wählten Peti-Peterdi, die Erstautorin Georgina Gyarmati und ihre Kollegen einen höchst unkonventionellen Ansatz.

Anstatt zu untersuchen, warum erkrankte Nieren sich nicht regenerieren, konzentrierten sich die Wissenschaftler darauf, wie sich gesunde Nieren ursprünglich entwickelten.

Das Team fütterte Labormäuse mit einer sehr salzarmen Diät und einem häufig verschriebenen Medikament namens ACE-Hemmer, das den Salz- und Flüssigkeitsspiegel weiter senkte.

Die Mäuse befolgten diese Diät bis zu zwei Wochen lang, da extrem salzarme Diäten bei langfristiger Anwendung ernsthafte Gesundheitsprobleme auslösen können.

Im Bereich des MD beobachteten die Wissenschaftler eine regenerative Aktivität, die sie durch die Verabreichung von Medikamenten blockieren konnten, die die vom MD gesendeten Signale stören.

Als die Wissenschaftler die MD-Zellen von Mäusen weiter analysierten, identifizierten sie sowohl genetische als auch strukturelle Merkmale, die denen von Nervenzellen überraschend ähnlich waren.

In den MD-Zellen der Maus identifizierten die Wissenschaftler außerdem spezifische Signale bestimmter Gene, die durch eine salzarme Ernährung verstärkt werden könnten, um die Nierenstruktur und -funktion zu regenerieren.

„Wir sind von der Bedeutung dieser neuen Denkweise zur Nierenreparatur und -regeneration sehr überzeugt“, sagte Peti-Peterdi. „Und wir sind fest davon überzeugt, dass dies hoffentlich bald zu einem sehr wirkungsvollen und neuen Therapieansatz führen wird.“