Bisher haben Forscher kein voll funktionsfähiges menschliches Immunsystem entwickelt, sondern nur solche mit einer kurzen Lebensdauer, die keine wirksamen Immunantworten auslösen, was sie für die Entwicklung menschlicher In-vivo-Immuntherapien, die Modellierung menschlicher Krankheiten oder die Entwicklung menschlicher Impfstoffe ungeeignet macht.

Das von Wissenschaftlern der University of Texas in den USA entwickelte neue Modell wird die Einschränkungen derzeit verfügbarer In-vivo-Menschenmodelle überwinden und stellt einen Durchbruch für die biomedizinische Forschung dar. Es verspricht neue Einblicke in die Entwicklung von Immuntherapien und die Modellierung von Krankheiten.

Wie in der Fachzeitschrift „Nature Immunology“ ausführlich beschrieben, verfügen die neuen humanisierten Mäuse mit dem Namen TruHuX (für wirklich menschlich oder THX) über ein voll entwickeltes und voll funktionsfähiges menschliches Immunsystem, einschließlich Lymphknoten, Keimzentren, menschlicher Thymus-Epithelzellen, menschlichem T und B Lymphozyten, Gedächtnis-B-Lymphozyten und Plasmazellen, wodurch hochspezifische Antikörper und Autoantikörper entstehen, die mit denen des Menschen identisch sind.

THX-Mäuse entwickeln nach der Impfung mit Salmonella Flagellin bzw. dem Pfizer Covid-19-mRNA-Impfstoff reife neutralisierende Antikörperreaktionen gegen Salmonella Typhimurium und das SARS-CoV-2-Virus Spike S1 RBD.

Es ist auch möglich, dass sich nach einer Injektion von Pristane eine vollwertige systemische Lupus-Autoimmunität entwickelt.

„THX-Mäuse bieten eine Plattform für Studien zum menschlichen Immunsystem, die Entwicklung menschlicher Impfstoffe und das Testen von Therapeutika“, sagte Paolo Casali, Professor an der University of Texas School of Medicine in San Antonio, USA.

Sie tun dies, „indem sie die Östrogenaktivität entscheidend nutzen, um die Differenzierung menschlicher Stammzellen und menschlicher Immunzellen sowie Antikörperreaktionen zu unterstützen“, fügte er hinzu.