Am Mittwochnachmittag seien in Beiruts südlichen Vororten und mehreren Regionen im Süden und Osten des Libanon Explosionen zu hören gewesen, berichtete die Nachrichtenagentur Xinhua.

Sicherheitsberichten zufolge explodierte im südlichen Vorort von Beirut während der Beerdigung von vier Hisbollah-Mitgliedern ein drahtloses Kommunikationsgerät. Ähnliche Explosionen führten zu Bränden in Autos und Wohngebäuden und führten zu mehreren Verletzten.

Lokale Medien sagten, dass es sich bei den betroffenen Geräten um ICOM V82-Modelle handelte, Walkie-Talkie-Geräte, die Berichten zufolge in Japan hergestellt wurden. Rettungskräfte wurden zum Unfallort entsandt, um die Verletzten in örtliche Krankenhäuser zu transportieren.

Unterdessen gab das Kommando der libanesischen Armee eine Erklärung heraus, in der es die Bürger aufforderte, sich nicht in der Nähe der Vorfallorte zu versammeln, um den medizinischen Teams den Zutritt zu ermöglichen.

Bisher hat die Hisbollah den Vorfall nicht kommentiert.

Die Explosionen folgten auf einen Angriff vor einem Tag, bei dem das israelische Militär angeblich auf von Hisbollah-Mitgliedern verwendete Pager-Batterien zielte, was zum Tod von 12 Personen, darunter zwei Kindern, und etwa 2.800 Verletzten führte.

In einer Erklärung vom Dienstag warf die Hisbollah Israel vor, „die volle Verantwortung für die kriminelle Aggression zu tragen, die sich auch gegen Zivilisten richtete“, und drohte mit Vergeltung. Israel hat sich bisher nicht zu den Explosionen geäußert.

Die Spannungen entlang der libanesisch-israelischen Grenze eskalierten am 8. Oktober 2023, nachdem die Hisbollah aus Solidarität mit dem Angriff der Hamas am Vortag einen Raketenbeschuss auf Israel abgefeuert hatte. Israel reagierte daraufhin mit dem Abfeuern schwerer Artillerie auf den Südosten des Libanon.

Am Mittwoch gab der israelische Verteidigungsminister Yoav Gallant bekannt, dass Israel am „Beginn einer neuen Phase des Krieges“ gegen die Hisbollah stehe.